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06.04.-08.04.2022

KRIEG IN DER UKRAINE UPDATE 06.04.-08.04.2022

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein!
Ich fasse die Informationen der letzten beiden Tage hier kurz zusammen:

Die Tage 42 bis 44 des Krieges in Europa - und kein Ende in Sicht.

Die letzten Tage waren sehr stressig in Saporoshshje: fast permanenter Luftalarm, hörbare Explosionen aus den Außenbezirken, der Aufruf der Regierung an die Bevölkerung, die Gebiete im Süden und Osten der Ukraine zu verlassen, solange es noch möglich ist, und die sich neu positionierenden russischen Truppen.
Im Kinderheim herrscht große Anspannung. Es muss so viel organisiert werden! Die letzten schwerstbehinderten Kinder werden auf die Kliniken in der Stadt verteilt. Rund 55 Frauen des Personals werden diese nun dort versorgen und sind für diese verantwortlich.
92 Kinder werden am Montag mit 35 Pflegerinnen/Ärztinnen mit Bussen an den Bahnhof gebracht. Dort wird ein Sonderzug eingesetzt, der nur für "unser" Kinderheim für die rund 30stündige Fahrt nach Lemberg eingesetzt wird.
Auf unser Betreiben hin hat die Kinderheimleitung zahlreiche Freiwillige gewinnen können, die seit Tagen unsere Anschaffungen der letzten Wochen (Lebensmittelvorräte, Windeln, Medikamente usw.) verpackt haben und ebenfalls beim Buskonvoi an den Bahnhof mit ihren Privatautos mitfahren und alles in den Sonderzug verladen werden. Um die öffentliche Ordnung am Bahnhof zu gewährleisten, wird unser Konvoi von Polizei und Militär begleitet.
Es werden daher keinen nennenswerten Rückstände unserer Anschaffungen am Kinderheim-Standort in Saporoshshje verbleiben. Darüber sind wir sehr froh. Ein Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer vor Ort!

Wenn am Montag dann das Kinderheim zum ersten Mal in seiner Geschichte "leer" und ohne Kinder zurückgelassen wird, werden 120 Frauen des medizinischen und bertreuenden Personals schlagartig arbeitslos. Auch diese Frauen haben natürlich Familien und Kinder und stehen nun vor großen Problemen. Wir haben uns daher entschieden, auch diese Frauen jetzt ein klein wenig finanziell zu unterstützen.

Große Unterstützung bekommen wir natürlich wieder von Julia! Sie wird am Montag mit im Zug sein und aller Vorraussicht nach 8 bis 10 Tage in der Nähe von Lemberg bleiben. Leider sind die Unterbringungskapazitäten in der Westukraine auch ziemlich erschöpft, sodass nun an unserem ersten Standort keine weiteren Kinder mehr unterkommen konnten. Es wird daher drei weitere Unterkünfte geben, in denen jeweils immer 30-33 Kinder mit 10 bis 12 Pfegerinnen wohnen werden.
Wir wissen nichts über den Zustand dieser Wohneinheiten, müssen aber davon ausgehen, dass wie seinerzeit doch auch einige Maßnahmen durchgeführt und Anschaffungen realisiert werden müssen. Julia werden wir mit einem Taxi mit Fahrer ausstatten, da die Beherbergungen 70km auseinander liegen; sonst sind diese Strecken nicht zu bewerkstelligen.

Wir sind aber zuversichtlich, dass alles gut laufen wird. Allein die Tatsache, dass 200 Kinder dann im derzeit eher sicheren Westen leben werden, beruhigt doch ein wenig. Aber natürlich werden wir auch weiterhin ein Auge auf die in Saporoshshje verbliebenen Kinder und Pflegerinnen haben.

In den letzten Tagen war es nahezu unmöglich, Fotos von Packaktionen im Kinderheim zugeschickt zu bekommen - ich bitte um Verständnis dafür, aber die Sorge ist groß, dass Informationen abgefangen und dem Feind mögliche Ziel- und Aufenthaltspunkte verraten werden könnten.

Viele Familien, die mit ihren behinderten Kindern das ganze Jahr über ebenfalls ins Kinderheim zu therapeutischen Maßnahmen kommen, bleiben ja jetzt in Saporoshshje zurück - wir haben etliche von ihnen noch mit Spezialnahrung, Medikamenten und Hygieneartikeln versorgen können (siehe Fotos). Danke Julia und Xenia fürs (aufwändige) Verteilen! Natürlich haben wir auch an Anna und Sascha aus Mariupol gedacht.

Für morgen nachmittag ist Arthurs Zahn-OP angesetzt! Wir hoffen, dass der Anästhesist aus Dnipro auch kommen kann ...

Auch wenn heute ein wenig die Sonne in Saporoshshje schien, die letzten Wochen haben die Menschen vorort schwer gezeichnet. Maksym schreibt: "Sleepless nights. Red eyes all the time. Its sunny outside, but we are not in good mood". "Ohne Tabletten kann ich überhaupt nicht mehr schlafen", schreibt Xenia. "Was wird morgen auf uns zukommen?"

Wir wissen es nicht. Wir sind natürlich in Sorge.
Und auf meine Weise bin auch in gezeichnet, übernächtigt und erschöpft.

Seit Kriegsbeginn haben wir das Kinderheim SONETSCHKO und weitere betroffenen Familien in Saporoshshje mit sage und schreibe 46.100,- € unterstützen können - dies war Dank Ihrer überwältigenden Spendenbereitschaft in dieser unglaublichen Höhe möglich!
Darum sei auch Ihnen an dieser Stelle von ganzem Herzen für Ihre Unterstützung gedankt!


Hoffen wir, dass es in der Nacht ruhig bleibt, dass nichts passiert und vor allem, dass dieser Krieg bald zu Ende geht!

PS
Wer am Palmsonntag, 10.04., Zeit und Lust hat, kann gerne unseren kleinen Ostermarkt nach dem Gottesdient um 9 Uhr in St. Pius in Aschaffenburg besuchen. Angeboten werden österliche Dekoartikel sowie süß Verpacktes - gegen Spende! Ihre Spenden nutzen wir natürlich komplett für unsere Aktivitäten in der Ukraine. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.