Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein! Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch gestern wieder erreicht hat! Auch die vielen mitfühlenden eMails und whatsapps haben mich sehr gefreut.
Ich fasse die Informationen des Tages hier kurz zusammen:
18 Tage Krieg. Jeder davon war zuviel.
Der Krieg kennt keinen Sonntag. Fast die ganze Nacht gab es in Saporoshshje Luftalarm. Um 7 Uhr morgens endet dieser. Die Straßen bleiben wie leer gefegt. Auch den ganzen Tag sind kaum Menschen auf der Straße unterwegs.
Nur Julia war wieder unterwegs. Sie fährt an zahlreichen Straßensperren vorbei und nimmt Kontrollen auf sich; sie fährt nochmal zum Großmarkt in den Norden Saporoshshjes, um für die Kinder einzukaufen. Mittags schickt sie mir Fotos - siehe unten. Viele Regale sind leer, es dürfen nur noch 5kg Lebensmittel eingekauft werden. Es muss rationiert werden. Einiges kann sie dennoch erwerben. Wir sind froh.
Morgen hat sie Termine in mehreren Apotheken; angeblich sind einige Medikamente speziell für behinderte Kinder erhältlich. Ich werde berichten.
Der Tag im Kinderheim verlief ruhig und nahezu normal. Julia schreibt mir: "Das Personal ist gestresst, aber nicht in Panik. Wir versuchen, mit den Kindern ein normales Leben zu führen. Aber jeder agiert unterschiedlich".
Von Arthur gibt es wenig Neuigkeiten; sein Zustand ist wie immer. Er hat (zu) viele Krampfanfälle und ist sehr unruhig.
Um 18:47 Uhr ploppt die Eilmeldung auf: Zuversicht bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine. Beide Seiten sprechen von Fortschritten, rechnen sogar bald mit ersten Ergebnissen.
Das wäre die beste Nachricht seit Wochen!
Keine Neuigkeiten gab es heute von der Regierung von Unterfranken; aber es war zugegebenermaßen auch Sonntag.
Heute nach meinem Orgeldienst in Aschaffenburg hat mir Aschaffenburgs OB Herzing nochmals persönlich die volle Unterstüzung seitens der Stadt im Falle einer Evakuierung des Kinderheims zugesagt. Danke.
Wir hoffen und beten, dass die Nacht ruhig wird, dass die Stadt und insbesondere das Kinderheim verschont bleiben. An dieser Stelle auch an SIE ein DANKESCHÖN fürs Mitbeten!