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16.03.2022

KRIEG IN DER UKRAINE UPDATE 16.03.2022

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein!
Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch gestern wieder erreicht hat!
Auch für die anerkennenden Mittteilungen, die uns immer wieder erreichen, sei an dieser Stelle herzlich DANKE gesagt.

Ich fasse die Informationen des Tages hier kurz zusammen:

20 Tage Krieg. 20 Tage Angst und Sorge.

Dieses Update fällt mir schwer zu schreiben. Sehr schwer.

Dabei ging der Tag eigentlich "gut" los. Die Nacht war ruhig, Alarm wurde zwar ausgelöst, als die russische Luftwaffe Saporoshshje überflog, um den ca. 80km entfernten Flughafen in Dnipro zu bombardieren, passiert ist aber Gottlob in Saporoshshje nichts.

Nach dem Frühstück im Kinderheim gibt es eine Überraschung! Schokolade .... die Kinder sind begeistert und freuen sich riesig!
Das war wirklich eine gute Idee ...
Ich bekomme Fotos geschickt - und freue mich auch.

Beim näheren Hinsehen fällt mir auf, dass die Kinder am rechten Handgelenk einen "seltsamen" Verband tragen. Ich frage nach.
"Name, Geburtsdatum, Wohnort und eine Listennummer" wird mir mitgeteilt. Sofort war mir klar: Es ist soweit, das Kinderheim wird evakuiert.

Kurz darauf setzt man auch mich in Kenntnis: 100 Kinder und 19 Kinderpflegerinnen werden auf Anordnunng der Stadtverwaltung unverzüglich per Bus an den Bahnhof in Saporoshshje gebracht. Die letzte Woche angeschafften Rucksäcke werden gepackt und die Kinder verabschiedet. Tränen fließen. Die Zugreise soll nach Lemberg gehen, über 1000km entfernt, Fahrtzeit normalerweise 14-16 Stunden.

Die Kinderheimleitung braucht nun das Dokument der Regierung von mir, dass "Deutschland" die Aufnahme und Versorgung der Kinder bestätigt.
Ich setzte alle Hebel in Bewegung - ich benötige Unterkünfte für rund 100 Kinder und ihre Betreuer: Bürgermeisterin, Oberbürgermeister, Diözese, Schullandheime, Diakoniehäuser ... ich trage alles zusammen, schicke die Unterlagen der Regierung, die kümmert sich sehr um mein Anliegen, ruft weitere Unterbringungsmöglichkeiten ab, und um 16:30 Uhr erhalte ich das offizielle Schreiben der Regierung von Unterfranken, welches die Aufnahme der Kinder bestätigt. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben, diese 100 Kinder und 19 Betreuerinnen aufzunehmen, insbesondere der Regierung von Unterfranken!

Ich schicke sie der Heimleitung zu, die sie zusammen mit der "Kinderliste" dem Jugendamt der Stadt Saporoshshje vorlegt.

Diese stellt fest, dass bei etlichen Kindern Eltern bzw. Elternteile oder weitere Verwandte eingetragen sind, die natürlich über die Ausreise "ihrer" Kinder nach Deutschland gerade in dieser Kriegszeit nicht infomiert sind, geschweige denn eine Einverständniserklärung abgegeben hätten.

Die Entscheidung der Stadtverwaltung trifft bei mir gegen 17:15 Uhr: die Ausreise der Kinder wird NICHT GENEHMIGT.
Die Kinder sollen in Lemberg ein Sanatorium beziehen.

Natürlich bin ich traurig und deprimiert. Das Kinderheim und ich halten selbstverstänlich Kontakt zu den evakuierten Kindern, hoffentlich kommen sie morgen vormittag gut und sicher in Lemberg an.
Wir werden die Situation weiter genau beobachten und Sie hier informieren.

Die ganz kleinen und behinderten Kinder sind im Kinderheim verblieben. Ein paar Einkäufe gibtg es auch.
Auch hierzu sind ein paar Fotos unten angefügt.

Von Arthur gibt es heute keine Informationen.
Aber von Paul. Paul ist auch geistig behindert. Aber er merkt sehr wohl, dass etwas "nicht stimmt", wenn er mit den anderen in den Keller muss. Er schreit und weint. Hoffentlich ist dieser Wahnsinn bald zu Ende.


Hier noch eine Zusatzinformation:
Viele liebe Familien, Nachbarn und Bekannte schreiben mir, "auch wir würden gerne ein oder zwei Kinder bei uns aufnehmen".
Das ist schön und ehrt Sie natürlich, aber rein rechtlich wären diese Kinder unbegleitete Minderjährige, die AUSSCHLIESSLICH vom Jugendamt, und schon gar nicht von einem 1. Vorsitzenden eines Vereins "verteilt" werden. Daher geht dies natürlich nicht.



Kinder, die im Kinderheim bleiben:



Packen, Anziehen und in den Zug:



Paul: