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| 19.03.2022 |
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KRIEG IN DER UKRAINE UPDATE 19.03.2022
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Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein! Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch gestern wieder erreicht hat!
Ich fasse die Informationen des Tages hier kurz zusammen:
23 Tage Krieg.
Immer wieder Luftalarm die ganze Nacht und am Morgen. Am Morgen sind mehrere schwere Exposionen zu hören. Eine Fabrik am Stadtrand Saporoshshjes und ein Truppenübungsplatz werden bombardiert. Arthurs Mutter schreibt mir am Morgen: "Es gab mehrere Detonationen. Ich mache mir große Sorgen, es wurde sehr kalt und es schneite nachts. Ich weiß, dass ich nicht nervös sein darf. Aber sofort beginnen Kopfschmerzen und es wird immer schwieriger, sich gut um Arthur zu kümmern."
Im Kinderheim läuft der Tag im "normalen" Rhythmus. Alles wie immer. Nur "Heute ist eine Sirene den ganzen Tag", schreibt Oxana aus der Verwaltung, da die Stadt durch Luftangriffe auf die Nachbarstadt Dnipro imme wieder überflogen wird. Psychoterror.
Wie gestern abgesprochen macht sich Julia um 10 Uhr mit dem Zug auf nach Lemberg zu den evakuierten Kindern. Der Planung nach wird sie morgen gegen Nachmittag dort eintreffen und sich ein Bild der Lage verschaffen. Dann sehen wir weiter. Erschüttert haben uns natürlich die morgendlichen Angriffe auf den Flughafen in Lemberg, der zu schweren Bränden geführt hat. Das Sanatorium, in dem die 100 SONETSCHKO-Kinder gerade untergebracht sind, liegt zum Glück nicht in diesem Gebiet.
Weitere Informationen habe ich heute nicht erhalten. Wir hoffen, dass auch die Nacht ruhig bleibt und an beiden Standorten nichts passiert.
Kurz vor Mitternacht konnte ich nach langer Odyssee endlich den Vorsitzenden der Kinderreichen Familien, Anatoli, und dessen Frau Tatjana sowie deren Schwiegertochter mit den beiden Kindern Nicol und Dominik, in "Empfang" nehmen, deren Abholung an der polnischen Grenze schon zu Beginn des Krieges ja leider gescheitert war. An dieser Stelle möchte ich meinen herzlichsten Dank all den Unterstützern aussprechen, die dieser Familie, bei denen ich bei meinen Fahrten in die Ukraine seit 15 Jahren wohne, verpflegt und umsorgt werde, helfend zur Seite steht; allen voran Christa und Reinhold, bei denen alle fünf nun untergebracht sind. Es wird dauern, bis die Famillie die Strapazen der letzten Tage und die Flucht aus der Heimat verarbeitet hat. Zum Glück sind sie nun in Sicherheit!
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