Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein! Ich fasse die Informationen der letzten beiden Tage hier kurz zusammen:
Tag 56 und 57 des Krieges in Europa - in Mariupol schweint es für die Eingeschlossenen kein Entrinnen mehr zu geben, Charkiv liegt schwer unter Beschuss, und auch die ersten Bomben fallen auf Saporoshshje; am Nachmittag gibt es mehrere Detonationen am Bahnhof, Fensterscheiben bersten in weitem Umkreis. Sogar vier Züge, die Flüchtlinge nach Lemberg bringen sollen, halten der Druckwelle nicht stand (siehe Foto). Acht Menschen wurden dabei verletzt. Mein Freund Maksym schreibt mir: "Now its very dangerous here. Russian planes fly over the city the whole day" (siehe Foto). Gut, dass zumindest die Evakuierung des Kinderheims abgschlossen wurde.
Die Renovierungsmaßnahmen im alten Schulhaus gingen die letzten beiden Tage gut voran: sämtliche Leitungen wurden verlegt, Steckdosen gesetzt und die die Schlitze wieder verputzt (siehe Fotos). Die Vorbereitungen für die neuen Fenster und Türen wurden getroffen. Wir liegen gut im Zeitplan. In der ersten oder zweiten Maiwoche sollen die Kinder dort einziehen.
Am gestrigen Donnerstag konnten wir eine besondere Überraschung für die Kinder organisieren: ein Clown hat die Kinder besucht und konnte ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern (Danke an Julia für diese großartige Aktion, siehe Fotos und Video unten). Ansonsten verliefen die Tage an allen Kinderheimstandorten ruhig und realtiv "normal".
Arthur und seine Mutter sind noch bis Samstag in der Spezialklinik in Dnipro, am Samstag werden sie nach Hause zu fahren versuchen. Die Tage dort haben ihm sehr gut getan, leider ist ein längerer Aufenthalt derzeit nicht möglich.
Am Sonntag ist Ostern in der orthodoxen Kirche - auch Julia ist daher heute abend zu Ihrer Familie nach Saporoshshje nach Hause gefahren.
Die Arbeiten im alten Schulhaus werden wegen der anstehenden Feiertage dann erst nächste Woche wieder aufgenommen, auch Julia wird Ende nächster Woche wieder in den Westen der Ukraine reisen. In der Zwischenzeit wird sie uns helfen, in Saporoshshje die behinderten Kinder zu unterstützen, die normalerweise zu Therapieeinheiten ins Kinderheim kommen, als auch dem arbeitslosen Personal wie bereits angekündigt finanziell etwas unter die Arme zu greifen.
Wir hoffen, dass Julia am Sonntag morgen gut in Saporoshshje ankommt!
Natürlich hoffen wir auch, dass die nächsten Tage ruhig verlaufen mögen, und dass der Krieg möglichst bald zuende kommt.