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| 04.03.2022 |
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KRIEG IN DER UKRAINE UPDATE 04.03.2022
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Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein! Auch der gestrige Tag war überwältigend! Für die zahlreiche finanzielle Unterstützung wollen wir uns von ganzem Herzen bedanken!
Ich fasse die Informationen des Tages hier kurz zusammen:
Es ist uns mittlerweile gelungen, 12.300,-€ direkt an das Kinderheim weiterzuleiten! Meine Helferinnen vor Ort waren heute den ganzen Tag unterwegs, um Medikamente, vor allem Antibiotika, für die Kinder zu besorgen. Dadurch, dass mittlerweile das freie Bewegen auch durch die Stadt Saporoshshje sehr beschwerlich geworden ist, nahm dies den ganzen Tag in Anspruch. Zahlreiche Straßensperren mit Personen-, Kofferraum- und Dokumentenkontrollen behindern natürlich ein zügiges Erledigen der Einkäufe. Vor den Apotheken bilden sich lange Schlangen, die Wartezeiten sind enorm. So konnte heute nur ein Teil der beabsichtigten medizinischen Einkäufe realisiert werden - morgen geht es aber weiter. Auch reparierte Schuhe der Kinder (ca 40 Paar) wurden vom Schuster abgeholt und ins Kinderheim gebracht.
Die Versorgungslage im Kinderheim mit Lebensmitteln, Medikamenten und Hygieneartikeln ist derzeit gesichert. Die Kinderheimleitung, meine Helferinnen und Helfer und die Pflegerinnen tun alles in ihrer Macht stehende, um die Kinder gut zu versorgen. Sie gehen dafür auch hohe persönliche Risiken ein. An dieser Stelle auch der Dank ins Kinderheim: IHR SEID EIN TOLLES TEAMS! DANKE!
Der Bürgermeister der Stadt ließ mitteilen, dass ab 17 Uhr die Häuser nicht mehr verlassen werden sollten; zahlreiche Saboteure wurden schon festgenommen. Nach 17 Uhr auf die Straße zu gehen ist lebensgefährlich!
Tagsüber gab es mehrere Flugalarme. Der Feind steht mittlerweile 10 km vor der Stadt, neben dem bereits vor Tagen zerstörten Flughafen gab es gestern wohl auch Detonationen im Autowerk ZAZ (übrigens dem größten Sponsor unseres Kinderheims vor Ort). Die Bürgerwehren stehen angeblich auf Position, um einen (Boden-)Angriff abwehren zu können.
Irinka, das Diabeteskind, ist mit ihrer Mutter in Richtung Polen unterwegs - momentan besteht kein Kontakt. Arthur ist zu Hause in Saporoshshje. Seine Familie kümmert sich wie immer und steht zusammen. Ich habe täglich mehrmals Kontakt.
Da ich immer wieder gefragt werde, möchte ich es nochmal erklären: Das Kinderheim liegt im Südosten der Ukraine, von der polnischen Grenze 1900 km entfernt. Im unmittelbaren Osten liegt 120 km entfernt Donezk, im Süden hat Russland bereits Meiltopol eingenommen, im Südwesten ist Cherson hart umkämpft. Auch wenn gestern Abend ein Hilfskorridor angedacht (NICHT realisiert!) wurde, wird über die erforderlichen Maßnahmen zum Schutz der Kinder vor Ort entschieden. Auch Hilfsfahrten IN die Ukraine, speziell ins Kinderheim, sind derzeit NICHT durchführbar! Es ist zu weit, es ist zu gefährlich, es ist Kriegsgebiet! Hilfsfahrten AN die Grenze zu Polen sind natürlich möglich - dies ist aber nicht unser Tätigkeitsfeld; wir bitten an dieser Stelle erneut um Ihr Verständnis.
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