Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein! Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch die letzten Tage wieder erreicht hat!
Die Kriegstage 250 bis 256 in der Ukraine. 35 Sonntage Krieg mitten in Europa!
Eine schlimme Woche liegt hinter uns. Montag und Dienstag gab es schwere Bombardements auf Saporoshshje, fast permanenten Luftalarm und Drohnenüberflüge. Zahllose Explosionen mit dramatischen Folgen: das Elektrizitätswerk am Stausee wurde massiv beschädigt, seitdem gibt es oft 12 Stunden am Tag keinen Strom. Dann funktionieren natürlich auch keine Bankautomaten, geschweige denn Geldtransfers, keine Handyladestationen, keine Kühl- und Gefrierschränke, keine elektrischen Türen und keine Kassen an den Supermärkten. Auch Bestellungen konnten daher nicht aufgegeben, geschweige denn Rechnungen beglichen werden. Ohne Elektrizität (Gas gibt es schon seit Wochen nicht mehr) ist das Leben sehr schwer. Mein Freund Maksim schreibt mir: "Wir leben fast wie in der Steinzeit."
Aus diesem Grunde konnte Julia unser Lager nur an 2 Tagen in der Woche öffnen - es ist aus Sicherheitsgründen ja im Keller, und ohne Licht ist die Ausgabe von Hilfsgütern nicht möglich. An diesen beiden Tagen konnten wir fast 200 Familien unterstützen. Auch Einkäufe waren diese Woche schwierig; Julia konnte dennoch eine Reihe von Produkten wie Hygienearikel, Babynahrung, Toilettenpapier, Suppentüten etc. organisieren. Einige unserer behinderten Kinder konnte sie auch mit Lebensmitteln etc. unterstützen, darunter auch Sofia, die ihren 6. Geburtstag feierte!
Die Unterstützung des arbeitslos gewordenen Personals, die eigentlich für die letzte Woche geplant war, mussten wir leider absagen. Vielleicht ist diese nächste Woche möglich.
Ebenso absagen mussten wir die bereits engagierten Clowns und Animateure für unsere Kinder im Westen - es sind noch mehr Kinder erkältet und grippekrank, eine Veranstaltung "im alten Schulhaus" macht daher keinen Sinn. Der Schulbetrieb läuft krankheitsbedingt auch derzeit eingeschränkt, viele unserer Schulkinder sind aktuell krank.
Auch von Arthur gibt es keine besseren Nachrichten. Krämpfe und Epilepsieanfälle schwächen seinen Körper weiter. Zumindest ist die medizinische Versorgung sichergestellt.
Wir hoffen, dass die nächste Woche für alle besser verläuft.
Schließen möchten wir aber mit einer positiven Nachricht: Am Dienstag kam nach 3tätiger Fahrt unser LKW mit den Hilfsgütern bei den Kindern an! Wir sind sehr froh, dass die von Julia engagierten Männer diesen Transport durchgeführt haben und mittlerweile wieder wohlbehalten zurück in Saporpshshje sind. Es waren über 2000 km, die unsere mutigen Freunde zurücklegen mussten. Danke für diesen bewundernswerten Einsatz!