15.08.-21.08.2022
22.08.-28.08.2022
29.08.-04.09.2022
05.09.-11.09.2022
12.09.-18.09.2022
19.09.-25.09.2022
26.09.-02.10.2022
03.10.-09.10.2022
10.10.-16.10.2022
17.10.-23.10.2022
24.10.-30.10.2022
31.10.-06.11.2022
07.11.-13.11.2022
14.11.-20.11.2022
21.11.-27.11.2022
28.11.-04.12.2022
05.12.-18.12.2022
19.12.-31.12.2022
01.01.-15.01.2023
16.01. - 29.01.2023
30.01. - 12.02.2023
13.02.-05.03.2023
05.03.-29.03.2023
30.03. - 30.04.2023
01.05. - 28.05.2023
10.10.-16.10.2022

KRIEG IN DER UKRAINE UPDATE 10.10.-16.10.2022

Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein!
Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch die letzten Tage wieder erreicht hat!

Die Kriegstage 229 bis 235 in der Ukraine. Der 32ste Sonntag Krieg mitten in Europa! Unfassbar.

Unseren Kindern in der Westukraine geht es gut. Sie sind gut versorgt - in den letzten Tagen wurden wieder von unseren beauftragten Partnern Lebensmittel geliefert; das funktioniert bestens!
Natürlich ist die "gefühlte Sicherheit" in der Nähe von Lemberg spätestens seit den Raketenangriffen der letzten Woche dahin. Und wenn die Sirenen heulen, dann müssen auch unsere Kinder mit den Betreuerinnen in den Keller laufen - auch nachts.

Tagsüber schicken mir dann die Personalfrauen in Lemberg Fotos, auf denen Rauchsäulen zu sehen sind, und schreiben mir, dass rund 25km entfernt ein Umspannwerk getroffen wurde und seit Stunden kein Strom mehr verfügbar ist.

Viel schlimmer ist die Situation in Saporoshshje. Jede Nacht wird die Stadt bombardiert, es gab tagelang in einigen Bezirken weder Strom noch Wasser, ein LKW vom Roten Kreuz kam und verteilte Pizza an hunderte von Menschen. Mein Freund Maksym stand 3 Stunden an, um ein Stück Pizza zu erhalten, aber kurz vor ihm ging der Vorrat zur Neige.
Die Stadtverwaltung hat die Bevölkerung aufgerufen, Vorräte anzulegen - gleichzeitig stiegen die Preise um das 5fache und sind praktisch nicht mehr zu bezahlen.

Zum Glück hat sich Julia von ihrem schweren grippalen Infekt einigermaßen erholt. Das Lager blieb dennoch die ganze Woche über geschlossen, da es aufgrund der permanenten Drohnenüberflüge viel zu gefährlich ist.
Wenn der Luftalarm dann doch einmal für ein oder 2 Stunden aufgehoben wird, dann ist Julia unterwegs und versorgt unsere behinderten Kinder und deren Familien mit Medikamenten und dem Nötigsten. Was für eine mutige Frau!

Arthur geht es leider nicht gut. Die Magen-Darm-Funktion der Sonde arbeitet nach wie vor nicht richtig, dazu kamen verstärkte Krampfanfälle, Brechreiz, Husten und schwere Atmung. In der Nacht auf Mittwoch musste Arthurs Mutter sogar Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten, die zum Glück erfolgreich waren. Die Konsultation der Klinik am nächsten Tag ergab: Arthur benötigt neue Medikamente und ein elektrisches Absauggerät. Die Mutter Irina schreibt mir: "Ich weiß nicht, wie viele weitere Nächte ich noch ertragen kann." Sie bekommt nun auch Unterstützung von einer städtischen Palliativstation.

Viele meiner Freunde und Bekannte haben nun Saporoshshje wieder verlassen und sind in Richtung Westen der Ukraine aufgebrochen oder in umliegende Dörfer zu Bekannten und Freunden gezogen.

Am 28. August habe ich geschrieben:
Hoffen wir, dass die Kinder wieder in ihr Haus, unser Kinderheim SONETSCHKO in Saporoshshje zurückkehren können.

Ich befürchte, dass dies nicht in absehbarer Zeit realisierbar sein wird.

Hoffentlich findet dieser Krieg bald ein Ende.