Vielen Dank für Ihr Interesse an unserem Kinderheimhilfeverein!
Danke auch für all Ihre Unterstützung, die uns auch die letzten Tage wieder erreicht hat!


Die Kriegstage 312 bis 326 in der Ukraine. Der 44. und 45. Sonntag Krieg mitten in Europa.

Auch von den vergangenen beiden Wochen gibt es wieder einiges zu berichten.
Zum einen wurden unsere Kinder im Westen der Ukraine wieder mit Lebensmitteln, Windeln etc. beliefert. Es ist nun wieder ein großer Vorrat für die nächste Zeit vorhanden.
Die im Frühjahr bereits angeleierten Umbau- und Renovierungsmaßnahmen im "Alten Schulhaus", die seit dem Herbst auch von der Stadt Lemberg unterstützt und mitfinanziert wurden, sind nun abgeschlossen, sodass nun die Kinder, die zunächst am zweiten Standort verbleiben mussten, nächste Woche auch ins Alte Schulhaus umziehen werden. Damit haben wir unser Ziel erreicht, dass alle SONETSCHKO Kinder wieder an einem Standort in der Nähe von Lemberg zusammen sind. Aktuell sind es zirka 170 Kinder.
Um auch die Räumlichkeiten für die Kinder schön einzurichten, haben wir 60 neue Betten, Tische und Stühle sowie Schränke angeschafft, die alle nächste Woche geliefert und aufgebaut werden.
Wir sind sehr froh darüber, ist doch die Logistik, nur einen Standort zu versorgen, weitaus weniger komplex als an zwei Standorten, die mehr als 50 Kilometer auseinander liegen.
Am kommenden Freitag, dem 20. Januar, wird im Alten Schulhaus eine Einweihungsfeier stattfinden, zusammen mit einer Begrüßung der neuen Kinder. Die Kinderheimleitung, die Stadtverwaltung Lemberg und natürlich Julia sowie das Kinderheimpersonal haben mich zu dieser Feier eingeladen - aufgrund der Kurzfristigkeit und der aktuellen Kriegslage (am Samstag, 14.01. wurden auch wieder zivile Ziele in Lemberg bombardiert) ist mir eine Teilnahme allerdings nicht möglich. Aber Julia wird uns selbstverständlich mit Fotos versorgen.

Um Neujahr hat Julia die behinderten SONETSCHKO Kinder aufgesucht, sie versorgt und mit kleinen Geschenken zum Neujahrsfest bedacht.
Dies war nicht ungefährlich, da immer wieder Luftalarm und Explosionen in Saporoshshje jegliche Aktivität zunichte gemacht haben.
Ebenso davon betroffen war die Beschaffung von Lebensmitteln für unser Lager, sodass oft Waren zur Abholung bereit standen, aber von Julia nicht geholt werden konnten.
Zahlreiche kleinere Touren waren daher nötig, aber Julia hat es trotzdem wieder alles geschafft.

Geschockt waren wir natürlich, als Julia berichtete, dass sie nach einem Treppensturz gesundheitlich angeschlagen ist und ihre Kräfte schwinden. Sie war sogar mehrmals im Krankenhaus, ist nun aber wieder einigermaßen stabil und auf den Beinen. Wir wünschen ihr und uns, dass sie bald wieder ganz fit wird - sie ist schließlich "unsere Lebensader" in der Ukraine!

Auch die Zahl der Familien, die tagtäglich im Lager Hilfe erbittet, wird nicht geringer. Und wenn stunden- und tagelang durch Alarm oder mangelnde Elektrizität keine Versorgung möglich war, dann herrscht in den Stunden der Lageröffnung großer Ansturm.

Arthur geht es nicht gut. Permanente Krampfanfälle, Epilepsieanfälle, Kälte in der Wohnung und fehlende therapeutische Behandlung, die unter den monentanen Umständen des Kriegs nicht durchführbar sind (die spezialisierte Klinik ist in Dnipro, das heute schwer bombardiert wurde), haben Arthur schwer zugesetzt. Wir hoffen, dass es ihm bald wieder besser geht.

Hoffentlich hört dieser Krieg bald auf.